Heute habe ich in München meine Erinnerungsorte besucht. Meine Mutter verbrachte den Nachmittag mit Sonja und Isa und ich begab mich - wohlüberlegt, auf eine sentimentale Tour durch meine Geburts- und ehemalige Heimatstadt. Wer mich kennt oder Veronika kannte oder sogar uns beide, weiß, dass wir bis September 2002 unsere Lebensmittelpunkte in München hatten. Wir studierten an der
Ludwig-Maximilians-Universität, ich damals mit dem Ziel Magister, Veronika mit dem Ziel Promotion. Nebenbei jobbten wir in diversen Kinos - Veronika war ein großer Filmfreak.
Meine heutige Tour dauerte etwa drei Stunden. Es war emotional nicht einfach für mich. Dennoch - ich bin meinem Herzen und meinem Wunsch gefolgt und bin in die Zeit meiner ersten großen Liebe zurückgereist. Im Nachhinein sehe ich das, was ich heute hinter mich gebracht habe - als einen großen Schritt auf meinem Weg in mein neues Leben, in dem Veronika nicht mehr als physische Person bei mir ist, sondern als zu liebevoller Erinnerung geronnenes Herzblut: Ich habe die heutige Nostalgierunde nicht gemacht, weil ich mit allem abschließen wollte: Ich kann nicht mit etwas abschließen, was über ein Vierteljahrhundert mein Lebensmittelpunkt war. Am Ende fühlte ich mich ziemlich müde und erschöpft, wie nach einer Bergtour.
Ich zeige hier ein paar Eindrücke von meinen heute besuchten Orten. Es findet sich in den Bildunterschriften auch einer der Gründe, wie wir aus München anch Göttingen gekommen sind - eine Frage, die uns oft gestellt wurde.
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Das ABC-Kino in der Herzogstraße in München-Schwabing. Hier sind wir uns am 25.12.1996 zum ersten Mal begegnet - wir haben schnell bemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge lagen. |
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Im "Abseits" in der Marktstraße in München-Schwabing - damals war es keine Sports-Bar - kamen wir uns am 5.1.1997 (oder am 6.1.1997, es war irgendwann nach Mitternacht) näher. |
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Veronikas Münchner Wohnung (eine 30qm-Einzimmerwohnung) befand sich im Tal 4 im Herzen von München. |
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Über diese Treppe gelangte man zu Veronikas Wohnung, wo sie bis 2001 lebte. |
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Veronika studierte Slavistik - dieser Gang führt zu den Seminarräumen des Instituts für Slavistik an der Universität München. Bei den Slavisten gab es - wie ich fand - die besten Studentenpartys. Wir hatten in diesem Gang viele lustige Abende. |
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Diese diskussionswürdige Skulptur befand und befindet sich in der Schellingstraße im Münchner Univiertel, zwischen den Seminargebäuden für Romanistik (heute Philologicum) und Germanistik. Die Studenten bezeichneten sie - aufgrund der aufragenden Forms und der rote-orangefarbenen Ringe an der Spitze als den entzündeten P.... . Wir verabredeten uns oft hier, wenn wir beide an der Uni zu tun hatten und einen Kaffee nehmen wollten. |
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In diesem Gebäude in der Ungererstraße in München befand sich bis 2005 ein Programmkino mit dem Namen Lupe 2. Veronika und ich haben das Kino eine gewisse Zeit lang gemeinsam geleitet. Die Betreiberfirma saß in Göttingen - ohne dieses Kino hätten wir niemals eine Verbindung zu Göttingen gehabt - und wären wohl auch nicht dort hingezogen. |
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